Heute früh haben wir mal keinen Regen, dafür wieder etwas Nebel. Wir frühstücken und packen zusammen, denn es soll weiter an der Küste entlang gehen Richtung Vatnajökull, dem größten Gletscher Islands. Leider hängen heute die Wolken sehr tief und man kann nicht viel sehen. Unsere erste Wanderung soll Lónsöræfi gehen, die Gegend soll wunderschön sein. Wir biegen von der Ringstraße ab und fahren die Schotterpiste entlang. Teilweise ist diese richtig übel und steil. Man denkt wieder an eine Achterbahnstrecke. Die ersten Furten kommen und wir meistern diese. Nun stehen wir an einem breiten Schwemmlandgebiet, in dem sich ein Fluss mit unzähligen Seitenarmen ausbreitet. Auch hier fahren wir durch die ersten Arme. Dann wird der Fluss breiter, die Strömung stärker. Marcus geht zu Fuß durch eiskaltes Wasser um die Tiefe zu testen. Wieder ein Arm überstanden. Dann müssen wir leider abbrechen. Durch den vielen Regen ist der Fluss so stark angeschwollen, dass man mit unserem Auto wohl nicht heile durch kommt. Etwas geknickt fahren wir die Furten zurück und kommen wieder auf die Ringstraße. Ohne die Wanderung geht es weiter nach Höfn, einem kleinen Ort (1700 Einwohner). Leider können wir den erhofften guten Ausblick auf den Gletscher hier nicht erhaschen. Die Wolken sind noch tiefer gesunken, wir sehen nur Wolken statt Gletscher. Daher fahren wir eben jetzt zu einer Gletscherzunge: Hoffellsjökull. Hier kommt man relativ nahe an den Gletscher ran. Es sieht schon gigantisch aus, so viel Schnee und Eis. Weiter geht es zur Gletscher Lagune Jökulsárlón. Hier treiben abgebrochene Eisberge auf dem See und schwimmen Richtung Meer. Ein schöner Anblick, wie die Eisberge in weiß und sattem blau auf dem Wasser schimmern. Zwischen den Eisschollen sehen wir sogar einige Seelöwen sich im Wasser tummeln. Wir gehen weiter zum Strand, der aus schwarzem Sand besteht. Auch hier liegen Eisbrocken herum oder treiben in den Wellen.
Am nächsten See, dem Fjallsárlón sehen wir Eisberge schwimmen und können eine alte eingestürzte Brücke der Ringstraße betrachten. Die Eisbrocken treiben Richtung Meer und stoßen mit entsprechenden krachen gegen die noch vorhandenen Pfeiler. Jetzt beginnt es wieder starker zu Regnen und wir beschließen im der Nähe einen Campingplatz zu suchen. Für die zweite geplante Wanderung ist es heute zu spät, wir werden die morgen angehen. In Svínafell stellen wir unser Zelt bei Regen auf, der auch leider nicht mehr aufhören will.
Wir essen also wieder im Zelt und buchen schon mal unsere Bustickets für übermorgen.