Heute früh wachen wir mit heftigen Wind auf. Immer wieder mal regnet es auch. Wir warten eine Pause ab und frühstücken und verpacken das Zelt. Schon nach kurzer Fahrt regnet es wieder, trotzdem steuern wir unser erstes Ziel den Hengifoss an. Er ist mit einer Fallhöhe von 118m der dritthöchste Wasserfall in Island. Der Wanderweg zu ihm geht relativ steil am Berg hoch immer am Fluss Hengifossá entlang. Als wir loslaufen regnet noch, doch bereits nach kurzer Zeit hört es auf und sogar die Sonne kommt raus. Am Wasserfall angekommen erkennt man im Fels schmale rote Tonstreifen, die den Basalt unterteilen. Dieses Farbspiel macht ihn einzigartig. Die Wolken in der Umgebung werden immer dunkler, aber hier scheint noch die Sonne. So kommen wir nach ca. 2 h Wanderung auch wieder trocken am Auto an. Wir fahren weiter zum Karahnjúkar-Staudamm. Auf dem Weg dahin halten wir an einem Aussichtspunkt. Der Wind bläst so stark, dass wir nur mit Mühe die Türen auf bekommen. Das Staudammprojekt wurde 2007 begonnen (teilweise wird heute noch gebaut). Es entstanden zwei Stauseen: Ufsárlon (7,5 qkm) und Kelduárlon (1 qkm). Der ehemals mächtige Fluss Jökulsá í Fljótsdal ist gebändigt und führt hinter dem Damm nur noch sehr wenig Wasser. Das Wasser des Stausee wird über ein Tunnelsystem in das Kraftwerk, welches ca. 1 km im Berg errichtet wurde geleitet. Wir schauen uns um und laufen etwas auf der Staumauer umher. Der Wind ist ziemlich stark. Wir fahren weiter auf einer Schotterpiste zum Hafrahvammagljúfur. Der dunklen Schlucht. Der Weg dahin ist schon sehr übel, grosse Steine liegen im Weg und tiefe Furchen durchziehen die Piste. Das Auto schaukelt und ächzt ganz ordentlich. Wir laufen ab dem „Parkplatz“ ein Stück in die Schlucht zur Höhle Magnahellir, die früher Schafhirten als Unterstand diente. Mehrere Schilder warnen vor der Gefahr in der Schlucht und man soll bei Sirenen und Warnsignal sofort diese Verlassen. Wir kommen wohlbehalten wieder am Auto an. Zum starken Wind gestellt sich immer wieder mal Regen. Nachdem sich das Auto im L Gang den Berg und die Piste hinauf gequält hat, geht es weiter zum Laugarvellir, dem warmen Wasserfall. Wieder führt eine ehr schlechte als rechte Piste zum Ziel. Kurz vor dem Startpunkt der kleinen Wanderung kommt auch noch eine Furt, die wie problemlos meistern. Dann stehen wir am Parkplatz. Von hier ist es nur ein kleiner Fußmarsch zum Wasserfall, der tatsächlich warmes Wasser hat. Da am Himmel immer mehr dunkle Wolken auftauchen gehen wie zurück zum Auto.