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Nordküste und Tunnel bis Akureyi und dann zum Mückensee

Heute morgen wachen wir bei Regen auf. Daher gibt es das Frühstück im Zelt und wir beeilen und beim Zusammenpacken.
Wir fahren an der Atlantikküste entlang bis Hofós, dort schauen wir uns die Basaltsäulen am Strand an. Dann geht es bei herrlichen Panorama immer am Meer entlang. Wir kommen in Siglujöður vorbei, einer alten Fischereistadt. Allerdings ging der Fischfang schlagartig zurück, da die Heringschwärme in den 1960ern verschwunden sind. Wir machen ein paar Dosen und treffen dabei dänische Geocaches. Insgesamt gibt es drei Tunnel, die zwischen 3 und 7 km lang sind. Teilweise mit lustiger Verkehrsführung: der Tunnel ist einspurig, und wenn Gegenverkehr kommt muss einer in eine Haltebucht.
Als wir Dalvik erreichen, merken wir, dass hier sehr viel los ist. Es scheint Dorf/Volksfest zu sein, mit grosser Bühne und vielen Stränden. Wir wollen eine Dose machen, doch leider ist der Hafen wegen Vorbereitungen zum Feuerwerk für den Abend gesperrt. Mit Erlaubnis des Wachmann dürfen wir schnell die Dose suchen. Dann kommen wir sehr schnell in Akureyri, der zweitgrößten Stadt Islands, an. Mittlerweile scheint etwas die Sonne und wir bummeln durch die Innenstadt und Fußgängerzone. Da wir auch unsere Lebensmittelvorräte auffüllen müssen gehen wir im eine kleine Einkaufspassage mit Supermarkt.
Der tägliche Wasserfall darf natürlich auch nicht fehlen: heute der Goðafoss. Der Fluss wird ebenfalls durch die Gletscher und Schneeschmelze gespeist und hat den spektakulärsten Wasserfall in Island gebildet. Wir laufen etwas umher und machen viele Bilder. Ziel des heutigen Abschnitts ist der Mückensee – der Mývatn. Wir bauen unser Zelt auf und laufen noch einmal ca. 2km zu einem Cache auf einem Lavafeld. Dann kochen wir Abendessen und gehen ins Zelt schlafen. Morgen wir ein voller Tag!

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Wandern in der Umgebung des Mývatn und baden gehen

Heute früh ist es relativ kühl und bewölkt, als wir aufstehen. Trotzdem geht es heute auf mehrere Wanderungen. Zuerst fahren wir zu den Pseudokratern Skútustaðagiger, welche durch Gasecplosionen entstanden sind. Weiter geht es zum Naturpark Höfið, hier gibt es einen super Überblick über die Gegend und die ansässige Flora. Dann startet die erste grössere Wanderung: Vom Dimmuborgir zum Hverfjall. Das Dimmuborgir ist ein Lavafeld, in dem die Lava Höhlen, Spalten und bizarre Formen hinterlassen hat. Ein Meer aus Trollen und Elfen. Die Formen sind wahrscheinlich dadurch entstanden, dass die heisse Lava auf Marschland und Wasser getroffen ist. Der Hverfjall ist ein Tuffringvulkan gewesen. Der Krater ist nahezu rund und man kann oben die Runde ablaufen. Unsere Wanderung dauerte ca 3 h und war leider von Nieselregen begleitet, was der tollen Gegend  keinen Abbruch tut. Der Aufstieg zum Kraterrand ist ziemlich anstrengend, da er steil und von viel Sand bedeckt ist. Der obere Weg ist schön zu laufen. Die Fernsicht litt heute etwas an den tiefen Wolken.
Auf dem zur nächsten größeren Wanderung halten wir an der Grjótagjá, einer kleinen Höhle mit heißem Wasser. Dann fahren wir weiter zum Kröflueldar, welcher zum Krafla Gebiet gehört. Hierbei handelt es sich um mit das schönste und vor allem aktivste Vulkangebiet Islands (es hat eine Caldera von 10km Durchmesser). Wir laufen eine grosse Runde durch das Lavafeld, an dem es an alles Ecken und Löchern zischt und brodelt. Über all steigt heisser Dampf oder Wasser empor. Hier im Leirhnjukur Gebiet, welches aus Lava besteht wurde in den 60gern von der Apollon 11 Crew zum Üben der Mondspaziergänge benutzt. Unsere kleine Wanderung dauerte ca. 1,5h und man konnte nicht genug Eindrücke einsammeln. Wieder begleitete und der Nieselregen.
Der nächste Stopp mit Wanderung ist der Vitikrater im Krafla System. Viti bedeutet eigentlich Hölle, aber der blau-grün schimmernde See vermittelt alles Andere.
Auf dem Weg zu den beiden letzten Stationen passierten wir ein Georhermie Kraftwerk, welches wir auch kurz besichtigen. Mit Hilfe des heißen Wassers der Erde wird hier Strom produziert. Insgesamt ca. 30 MW.
Der vorletzte Stopp für heute ist das Hverir Gebiet am Námafjall. Hier zischt und brodelt es wieder, wie im Yellowstone aus heißen Mud Pots und Fumarolen.
Dann gehts ins Naturbad Jarðböðin einem Außenschwimmbad mit Wasser aus geothermischen Quellen. Die Lagune hat Wasser zwischen 36 und 40 Grad. Einfach genau das Richtige bei 10 Grad Lufttemperatur. Wir kaufen unsere Tickets und ziehen unsere Badeshorts an, dann gehts nach dem Duschen ins Wasser. Die Lagune schimmert in hellem blau und das Wasser ist herrlich! Wir bleiben über 3 h im Bad und gehen neben dem „normalen“ 36 Grad Becken  in das 40 Grad Becken und auch in die Sauna. Kaum sind wir im Auto, fängt es wieder an zu Regnen, daher gibt es heute Kochen und Essen im Zelt.
Der Tag hatte viel zu bieten und wir sind heute ziemlich geschafft, morgen verlassen wir die Gegend um den Mückensee.
 

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Wanderungen im Vatnajökull National Park (I)

Heute ist das Wetter bedeckt aber trocken. Wir frühstücken und packen zusammen. Dann geht es zum Dettifoss, dem wasserreichste Wasserfall Europas. Er hat beachtliche Werte: 45 m Fallhöhe, 100 m Breite und im Sommer fließen ca. 400 cbm/s Wasser. Der Jökulsá á Fjöllum, der Fluss am Dettifoss ist der zweitlängste Fluss in Island und wird hauptsächlich von Gletschern und Schneeschmelze. Er transportiert ca. 23.000 Tonnen Sedimente jeden Tag, daher erscheint das Wasser leicht grau/braun. Wir machen uns vom Parkplatz zum Wasserfall auf und sind überwältigt von dem Ausmaß. Es gibt durch die aufsteigende Wassernabel sogar kleinere Wasserfälle, die hinter dem Dettifoss die steilen Wände hinabstützen. Nach vielen Bildern laufen wir weiter zum Wasserfall vor dem Dettifoss, zum Selfoss. Dieser ist nicht ganz so gross aber trotzdem sehr schön.
Dann fahren wir weiter zum Ásbyrgi Canyon. Dieser Canyon wurde vom gleichen Fluss der den Dettifoss hinabfällt gegraben, dann hat er sich um 2 km verlagert. Wir wandern vom Ende des Canyons bis zum Anfang und besteigen das Eyjan, die Insel, die in mitten den Canyon 25 m hoch hinausragt. Alles in allem war die Wanderung ca. 12 km lang und leider die meiste Zeit mit Nieselregen begleitet. Die Wände des Canyons sind aus Lava die teilweise durch das Wasser abgetragen wurde. Dies verleiht dem Ganzen einen tolles Aussehen.
Ganz am Ende des Canyons ist ein kleiner See und noch ein Miniwasserfall. Man kann jedoch erahnen, welche Wassermassen hier einmal zu Boden gefallen sind. Auch wenn dies ca. 3000 Jahre her ist.
Die Wanderung war toll.
Zum Abschluss des Tages fahren wir noch einmal zum Dettifoss, diesmal aber aber auf die andere Flussseite. Von hier kommt man ganz nahe an die Sturzkante und bekommt noch einmal einen besseren Eindruck von der immensen Wucht des Wassers.
Als Zeltplatz haben wir uns aber den Ásbyrgi Canyon ausgesucht. Heute dürfen wir bei Regen das Zelt aufbauen und kochen daher auch im Zelt. Der Tag hatte es in sich wir sind dann müde in die Schlafsäcke und schliefen bei Regen ein.

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Wanderungen im Vatnajökull National Park (II)

Leider hat es die ganze Nacht geregnet und auch heute früh will es nicht aufhören. Daher haben wir heute das Zelt ziemlich nass verstauen müssen, unser Frühstück wurde schnell in einer kurzen Regenpause gegessen. Heute steht die zweite grosse Wanderung im Nationalpark an: es geht zum Hljóðaklettar und zum Rauðhólar. Zum Glück hat es aufgehört zu Regnen, aber die Schotterpiste zum Startpunkt ist mit Pfützen gespickt. Das Auto hat dadurch den richtigen SUV-Look bekommen.
Das Gebiet ist bekannt für seine unzähligen Basaltsäulenwände und Basaltrosen. Entstanden ca. vor 8000 Jahren. Wir entscheiden uns für die grosse Runde und kommen an Trollen und Höhlen vorbei. Auch hier macht das Wandern sehr viel Spass, da die Umgebung sehr interessant und abwechslungsreich ist. Ungefähr bei der Hälfte des Wanderwegs kommen wir zum Rauðhólar, dem roten Berg. Es sieht sehr seltsam aus, den roten Berg zwischen den Basaltfelsen und der schwarzen Lava zu sehen. Auch hier wandern wir wieder ca. 9 km mit einigen Höhenmetern. Da für morgen Großes geplant ist, geht es heute wieder zurück zum Mückensee. Das nasse Zelt bauen wir erst einmal auf dem Zeltplatz zum Trocknen auf. Da das Wetter heute spitze ist, quasi Sonne ohne Ende, bei angenehmen 12 Grad, laufen wir noch den Námaskarð hoch. Das ist der Berg am geothermisch aktiven Feld. Selbst auf dem Berg zischt und raucht es an mehreren Stellen. Man riecht auch deutlich den Schwefel. Als letzte Wanderung heute geht es noch einmal zum Dimmuborgir und wir schauen uns dort noch ein bisschen bei Sonne um. So sehen wir auch die Höhle, die aussieht wie ein Kirchenschiff.
Auf dem Zeltplatz macht der Mückensee seinem Namen alle Ehre. Tausende von Zuckmücken schwirren in grossen Trauben umher. Man kann das Sirren der vielen Mücken hören und nahezu alles wird von ihnen belagert. Kaum kommt etwas Wind auf, verschwinden sie, bzw. setzen sich auf den Boden.
Wir sitzen etwas in der Sonne und genießen den Abend. Dann kochen wir Abendessen und schauen etwas später der Sonne zu, wie sie verschwindet. Die Mücken werden jetzt auch weniger. Heute geht es früh schlafen, da morgen der grosse Tag ist.

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Askja – Viti und viele Furten

Heute klingelt der Wecker schon um 6:45, da wir um 7:45 am Treffpunkt sein müssen. Unseren Rucksack haben wir gestern schon mit warmen Klamotten und Lunchpaket gefüllt. Nach dem Frühstück brechen wir also auf und laufen zum Treffpunkt. Heute früh ist es sehr neblig. Hier werden wir mit einem Super 4×4 Van abgeholt. Dieser Allrad Van sieht ein bisschen aus, wie ein übergrosser Hummer. Es geht zur Askja, der dritten Kaldera Islands. Da es die letzten Tage viel geregnet hat und die Safetravel IS entsprechende Warnungen für das Askja Gebiet beim Furten herausgegeben hat, haben wir und für die Tour entschieden.
Wir werden freundlich begrüßt und pünktlich um 7:45 geht es los. Zunächst auf der normalen Ringstraße, dann wechseln wir auf die F88, die Schotterpiste nach Askja, noch 100 km. Gleich zu Beginn die erste Furt, unser Fahrer meint dazu: „Hier sollen die ersten mit unpassenden Autos vom Weiterfahren abgehalten werden.“ Die F88 führt nahezu auf dem identischen Pfad zum Platteu, den damals die ersten Farmer genommen hatten, als sie mit einem Auto versucht haben zur Askja zu kommen. Den ersten kurzen Stopp machen wir bei einem kleinen Wasserfall nach der ersten richtigen Furt, hier steht auch ein Warnschild und die Rufnummer der Ranger für den Notfall. In der Ferne sehen wir den Herðubreið, die Königin der Berge in Island, ausnahmsweise komplett ohne Wolken, da mittlerweile die Sonne strahlt. Dann geht es weiter und wir kommen zum Herðubreiðalindir. Hier ist ein Zeltplatz und die nächste tiefere Furt, hier wäre es für unseren SUV bestimmt eng geworden. Bei der Pause zeigt uns der Fahrer noch eine Schutzbehausung des gesetzlosen Fjaila-Eyvindur, der hier einen Winter verbrauchte. Nun wir die Piste richtig ruppig. Kurz darauf der nächste Stopp. Hier sieht man schön, wie sich der Fluss in dem Lavagrund gräbt und einen Canyon bildet. Dann wird die Piste richtig ruppig. Rauf, runter, Kurve rechts, Kurve links. Man kommt sich vor, wie in einer Achterbahn. Der Van schaukelt hin und her. Dann wechselt die schwarze Lavawüste in braun, hier liegt massenhaft Bimsstein. Nach weiteren Furten kommen wir im Basislager Drekagil an. Hier machen wir nur einen kurzen Stopp, da das Wetter später umschlagen soll und fahren dann zum Parkplatz vor der Wanderung. Hier oben auf ca. 1000m liegt noch einiges an Schnee. Die 2,5km lange Wanderung zum Víti (dem warmen See) und dem grossen kalten Öskjuvatn geht ausschließlich über Schnee. Der höchste Punkt für heute liegt auf 1100m. Hier oben können wir ohne Gruppenzwang laufen, Treffpunkt ist in 2,5h am Van. Daher laufen wir zunächst an den grossen See, in dem Eisschollen schwimmen. Wir lassen ein paar Bimssteine schwimmen und genießen die Aussicht. Wir schauen uns auch den Víti an, der in hellem blau/weiß schimmert. Dann laufen wir zum Steinhaufen und dem Guestbook und tragen ein. Langsam nimmt der Wind zu und es beginnt zu Regnen, daher gegeben wir uns auf den Rückweg zum Van.  Wieder geht es über Schnee. Der Van fährt uns zum Basislager. Hier machen wir noch eine kleine Wanderung in die Drachenschlucht. Der Regen und der Wind werden mehr, als wir wieder Weiterfahren. Die Achterbahnstrecke macht so noch mehr Spass. Die Furten sind auch etwas höher, aber mit dem Van kein Problem. Kurz vor der normalen Strasse halten wir noch in Hrossaborg. Das ist ein Berg, der wie ein Vulkankegel aussieht, aber an einer Seite offen ist. Hier wurden früher die Pferde im Herbst zusammengetrieben und den Besitzern zugeordnet. Im gleichen Kegel wurde für den Film Oblivien mit Tom Cruise gedreht, erzählt der Fahrer. Während wir uns umschauen, pumpt er die Reifen des Vans hydraulisch wieder auf.
Dann geht es zurück zum Ausgangspunkt, nach 11,5h ist der Ausflug zu Ende. Während der Rückfahrt empfahl uns der Fahrer noch das Buch: The Good Shepherd by Gunnar Gunnarsson, es handelt von Benedikt, der hier im Winter verlorengegangene Schafe gesucht hat. Wir haben auch ein Unterstand von ihm gesehen. Wir haben einem tollen Tag erlebt und laufen zurück zum Zelt. Während wir unser Abendessen machen, beginnt es stärker zu Regnen und es zu stürmen. Wir verkriechen uns im Zelt und machen es uns gemütlich.
Bei Regen schlafen wir dann müde ein.

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Der höchste Bauernhof – Papageientaucher – tolle Landschaft

Heute morgen  begrüßt uns die Sonne. Wir frühstücken, verstauen das Zelt und sagen der Myvatn-Gegend endgültig adieu. Unser erstes Ziel für heute ist Möðudaldur. Eigentlich ein verschlafenes Nest, aber hier ist Islands höchster Bauernhof auf 469m. Die Häuschen hier haben Grasdächer, sogar die Tankstelle. Wir fahren dann über diverse Schotterpisten und der Ringstraße weiter in dem Norden, zur Bucht Njaroðvík. Hier in der Bucht gibt es eine grosse Kolonie Puffins, den Papageientauchern. Wir fahren zum Aussichtspunkt Hafnarhólmi und sehen tatsächlich sehr viele Puffins, aber auch andere Seevögel. Die Puffins haben hier im Grün des Berges ihre kleinen Höhlen gebaut und versorgen ihren Nachwuchs mit Fisch. Es hat Laune ihnen beim Fliegen zuzuschauen, mit ihren kleinen Flügeln schlagen sie relativ schnell. Dann fahren wir wieder zurück und halten an der Schlucht Innra-Hvannagil. Ein Teil des Wanderwegs ist durch einen Steinrutsch gesperrt, so suchen wir uns einen anderen Weg die Schlucht hinauf. Die Wände bestehen hier aus farbigem Rhyolithgestein, das wie Schiefer in Platten abblättert. Danach fahren wir weiter an der Küste Richtung Seyðisdjörður. Hier legen die meisten  Fähren nach Island an, der Ort ist ganz hübsch, aber der Campingplatz hat und nicht zugesagt, daher haben wir in Fellbær einen Platz genommen. Vorher haben wir in Egilsstaðir eingekauft. Nach dem Zeltaufbau gab es Abendessen und einen ordentlichen Regenschauer, den wir im Zelt abwarten und in der Zeit die Planung für den morgigen Tag durchgehen. Dann gehen wir schlafen.

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Wasserfall – Stausee – Schlucht und viel Regen (I)

Heute früh wachen wir mit heftigen Wind auf. Immer wieder mal regnet es auch. Wir warten eine Pause ab und frühstücken und verpacken das Zelt. Schon nach kurzer Fahrt regnet es wieder, trotzdem steuern wir unser erstes Ziel den Hengifoss an. Er ist mit einer Fallhöhe von 118m der dritthöchste Wasserfall in Island. Der Wanderweg zu ihm geht relativ steil am Berg hoch immer am Fluss Hengifossá entlang. Als wir loslaufen regnet noch, doch bereits nach kurzer Zeit hört es auf und sogar die Sonne kommt raus. Am Wasserfall angekommen erkennt man im Fels schmale rote Tonstreifen, die den Basalt unterteilen. Dieses Farbspiel macht ihn einzigartig. Die  Wolken in der Umgebung werden immer dunkler, aber hier scheint noch die Sonne. So kommen wir nach ca. 2 h Wanderung auch wieder trocken am Auto an. Wir fahren weiter zum Karahnjúkar-Staudamm. Auf dem Weg dahin halten wir an einem Aussichtspunkt. Der Wind bläst so stark, dass wir nur mit Mühe die Türen auf bekommen.  Das Staudammprojekt wurde 2007 begonnen (teilweise wird heute noch gebaut). Es entstanden zwei Stauseen: Ufsárlon (7,5 qkm) und Kelduárlon (1 qkm). Der ehemals mächtige Fluss Jökulsá í Fljótsdal ist gebändigt und führt hinter dem Damm nur noch sehr wenig Wasser. Das Wasser des Stausee wird über ein Tunnelsystem in das Kraftwerk, welches ca. 1 km im Berg errichtet wurde geleitet. Wir schauen uns um und laufen etwas auf der Staumauer umher. Der Wind ist ziemlich stark. Wir fahren weiter auf einer Schotterpiste zum Hafrahvammagljúfur. Der dunklen Schlucht. Der Weg dahin ist schon sehr übel, grosse Steine liegen im Weg und tiefe Furchen durchziehen die Piste. Das Auto schaukelt und ächzt ganz ordentlich. Wir laufen ab dem „Parkplatz“ ein Stück in die Schlucht zur Höhle Magnahellir, die früher Schafhirten als Unterstand diente. Mehrere Schilder warnen vor der Gefahr in der Schlucht und man soll bei Sirenen und Warnsignal sofort diese Verlassen. Wir kommen wohlbehalten wieder am Auto an. Zum starken Wind gestellt sich immer wieder mal Regen. Nachdem sich das Auto im L Gang den Berg und die Piste hinauf gequält hat, geht es weiter zum Laugarvellir, dem warmen Wasserfall. Wieder führt eine ehr schlechte als rechte Piste zum Ziel. Kurz vor dem Startpunkt der kleinen Wanderung kommt auch noch eine Furt, die wie problemlos meistern. Dann stehen wir am Parkplatz. Von hier ist es nur ein kleiner Fußmarsch zum Wasserfall, der tatsächlich warmes Wasser hat. Da am Himmel immer mehr dunkle Wolken auftauchen gehen wie zurück zum Auto.

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Wasserfall – Stausee und viel Regen (II)

Kaum sind wir über der Furt und die ersten Meter den steilen Berg hinauf, fängt es an, wie aus Eimern zu schütten. Die ganze Fahrt über regnet es jetzt in Strömen. Wir fahren wieder die Ringstraße, nehmen dann eine Abkürzungen, über eine Schotterstraße. Das Auto bekommt wieder eine tolle Farbe. Da es teilweise etwas hoch geht, verschwindet die Strasse im Nebel. Das macht die Fahrt richtig spannend. Kurven, Schlaglöcher, Steine, Gegenverkehr und Nebel.
Auf dem Weg nach Djúpivogur kommen wir noch an natürlich vorkommenden Zeoliten vorbei. Pünktlich zum Zeltaufbau auf dem Campingplatz hört es kurz auf zu Regnen, so dass es dann wieder anfangen kann. Wir kochen und essen im Zelt. Nach der Planung für morgen gehen wir schlafen.

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Küste und Gletscher und ein Rückschlag

Heute früh haben wir mal keinen Regen, dafür wieder etwas Nebel. Wir frühstücken und packen zusammen, denn es soll weiter an der Küste entlang gehen Richtung Vatnajökull, dem größten Gletscher Islands. Leider hängen heute die Wolken sehr tief und man kann nicht viel sehen. Unsere erste Wanderung soll Lónsöræfi gehen, die Gegend soll wunderschön sein. Wir biegen von der Ringstraße ab und fahren die Schotterpiste entlang. Teilweise ist diese richtig übel und steil. Man denkt wieder an eine Achterbahnstrecke. Die ersten Furten kommen und wir meistern diese. Nun stehen wir an einem breiten Schwemmlandgebiet, in dem sich ein Fluss mit unzähligen Seitenarmen ausbreitet. Auch hier fahren wir durch die ersten Arme. Dann wird der Fluss breiter, die Strömung stärker. Marcus geht zu Fuß durch eiskaltes Wasser um die Tiefe zu testen. Wieder ein Arm überstanden. Dann müssen wir leider abbrechen. Durch den vielen Regen ist der Fluss so stark angeschwollen, dass man mit unserem Auto wohl nicht heile durch kommt. Etwas geknickt fahren wir die Furten zurück und kommen wieder auf die Ringstraße. Ohne die Wanderung geht es weiter nach Höfn, einem kleinen Ort (1700 Einwohner). Leider können wir den erhofften guten Ausblick auf den Gletscher hier nicht erhaschen. Die Wolken sind noch tiefer gesunken, wir sehen nur Wolken statt Gletscher. Daher fahren wir eben jetzt zu einer Gletscherzunge: Hoffellsjökull. Hier kommt man relativ nahe an den Gletscher ran. Es sieht schon gigantisch aus, so viel Schnee und Eis. Weiter geht es zur Gletscher Lagune Jökulsárlón. Hier treiben abgebrochene Eisberge auf dem See und schwimmen Richtung Meer. Ein schöner Anblick, wie die Eisberge in weiß und sattem blau auf dem Wasser schimmern. Zwischen den Eisschollen sehen wir sogar einige Seelöwen sich im Wasser tummeln. Wir gehen weiter zum Strand, der aus schwarzem Sand besteht. Auch hier liegen Eisbrocken herum oder treiben in den Wellen.
Am nächsten See, dem Fjallsárlón sehen wir Eisberge schwimmen und können eine alte eingestürzte Brücke der Ringstraße betrachten. Die Eisbrocken treiben Richtung Meer und stoßen mit entsprechenden krachen gegen die noch vorhandenen Pfeiler. Jetzt beginnt es wieder starker zu Regnen und wir  beschließen im der Nähe einen Campingplatz zu suchen. Für die zweite geplante Wanderung ist es heute zu spät, wir werden die morgen angehen. In Svínafell stellen wir unser Zelt bei Regen auf, der auch leider nicht mehr aufhören will.
Wir essen also wieder im Zelt und buchen schon mal unsere Bustickets für übermorgen.

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Wandern und gleich zweimal Nass werden

Heute morgen begrüßt uns wieder mal Regen. Diesmal allerdings ziemlich heftig und ausdauernd. Wir warten eine längere Pause ab und frühstücken und bauen das Zelt ab. Auf dem zum südlichen Teil des Vatnajökull Nationalpark machen wir einen kurzen Abstecher zur Filmlocation von Batman begins. Jetzt kommt auch die Sonne raus. Das passt uns gut, da wir im Skaftafell NP Bereich wandern wollen. Unsere Runde soll ca. 7,5km lang werden. Zunächst geht es zum Magúsarfoss und Hundafoss. Dort kann man ein historisches Wasserkraftwerk betrachten, welches in einem typischen Häuschen mit Torfdach untergebracht war. Wir laufen dann zum Svartifoss, der durch seine schwarzen Basaltsäulen besticht. Er zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten im Park. Jetzt geht es ein Stück weiter zum Sjónarnípa. Einem Viewpoint direkt an einer Gletscherzunge. Wir  genießen die Aussicht und die einzelnen Sonnenstrahlen die es heute gibt. Bereits auf dem Rückweg ändert sich das schlagartig. Dunkle Wolken ziehen auf und es fängt an ordentlich zu Regnen und das 3,5km vor der nächsten Möglichkeit sich unter zustellen. Wir ziehen die Regenjacken an und marschieren weiter. Neben dem Gegen frischt auch der Wind auf der Weg wird von Minute zu Minute matschiger. Etwas feucht kommen wir am Vistor Center an und schauen uns dort einen Film über den Park an. So können die Klamotten etwas trocknen.
Nun fahren wir weiter auf der Ringstraße bis zum Fluss Skeiðará. Dieser relativ kurze (30 km) Gletscherfluss hat es in sich! 1996 hat er die 880m lange Brücke der Ringstraße über ihn weggerissen. Dabei hatte er Wassermenge von ca. 50.000 qbm/s transportiert. Man kann hier noch Reste der Brücke begutachten. Es gibt glücklicherweise eine Neue. Unser nächster Stopp ist Dverghammer, es handelt sich wieder um Basaltformationen mit grossen Durchmesser. Ziel für heute ist Kirkjubæjarklaustur. Zunächst schauen wir uns den Kirkjugólf an. Dies sind Basaltplatten, die aussehen wie ein Kirchenboden. Dann geht es auf dem Campingplatz das nasse Zelt aufbauen, damit es etwas abtrocknen kann. In der  Zwischenzeit werden wir ein zweites Mal nass. Dieses mal allerdings gewollt. Wir gehen ins Schwimmbad, welches drei Außenbecken hat. Ein 25m Becken und zwei Hot Pots (34-36 und 38-40 Grad). Es tut richtig gut, bei dem Schmuddelwetter im warmen Wasser zu liegen. Ab und zu kommt sogar die Sonne noch einmal zum Vorschein. Nach ca. zwei Stunden laufen wir noch zu einem Wasserfall und See, dabei überwinden wir noch einmal ein paar Höhenmeter auf dem steilen Weg. Dann geht es zurück zum Zelt, das noch eingeräumt werden muss. Nach dem Abendessen kommt der nächste Schauer und wir gehen bald schlafen. Morgen haben wir wieder einen Termin.

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