Schon um 7 Uhr klingelt der Wecker. Nach dem Frühstück fahren wir ca. eine halbe Stunde lang nach Monterey. Dort suchen wir den richtigen Pier für den Start der Whale Watching Tour. Kurz darauf dürfen wir sogar schon an Bord. Die Tour ist komplett ausgebucht und dauert etwa 4-5 Stunden. Noch am Hafen werden wir von einem Otter, der faul auf dem Rücken schwimmt und dabei isst, begrüßt. Im Hafenbecken schwimmen auch noch einige Seelöwen umher, die sich von den Booten und Schiffen nicht wirklich stören lassen. Nun geht es endlich los. Vorbei an der Bucht sehen wir die ersten Seelöwen, die auf den Steinen liegen und es sich unter den Piers auf den Holzbalken bequem gemacht haben. Nach einiger Zeit sehen wir die ersten Blue Whales, Humpback Whales und Delphine. Es ist ein großartiger Moment, diese Tiere quasi in freier Wildbahn zu sehen und nicht im Zoo oder so. Das Boot stoppt mehrfach, so dass wir auch sehen können, wie die Tiere Auf- und wieder Abtauchen. An einer Stelle waren sehr viele Delphine, auch mit noch Jungtieren, die fröhlich umher schwommen und auch den ein oder anderen Sprung vorführten. Bei jedem Auftauchen konnte man deutlich die Atemgeräusche der Tiere hören – echt genial. Auch der ein oder andere Wal machte den Tail-Lift. Also tauchte ab und streckte dabei die Schwanzflosse komplett aus dem Wasser. Anhand der Muster und Aussehen der Schwanzflosse kann man quasi jeden einzelnen Wal identifizieren, quasi wie ein Fingerabdruck. Auch viele Seevögel bekommen wir zu Gesicht. Angefangen von „normalen“ Möven bis bin zum Kormoran und Kondor. Es sieht lustig aus, wenn diese Vögel vom Wasser aus Starten und Fliegen: Sie schlagen mit den Flügeln und laufen ganz flott mit den Füßen über das Wasser. Es sieht zunächst aus, als ob sie losrennen und dann abheben. Auf der Rückfahrt kommt uns noch ein Shark in die Quere. Von diesem sehen wir aber nur die Rückenflosse, der Rest bleibt unter Wasser verborgen. Wieder am Pier liegt ein müder Seelöwe, der sich laufend kratzen musste und versperrte die Anlegestelle. Ihm macht es sichtlich Spaß den Bootssteg zu belagern. Wir haben die Bootstour gut überstanden im Gegensatz zu einer Frau, die sich die ganze Zeit die Seele aus dem Leib gekotzt hat. Da sich die Sonne erst jetzt durch den Nebel gekämpft hat, laufen wir noch etwas in Monterey herum. Zuerst über den Pier, dann an der Promenade entlang. So kommen wir an die Cannery Row, in der früher sämtliche Fischkonservenfabriken ansässig waren. Jedoch gab es schon bald keine Sardinen mehr und die Fabriken schlossen. Jetzt gibt es hier allerlei Hotels und Souvenierläden für die Touristen. Als nächstes fahren wir am 17-Miles Drive entlang und halten an den 20 Viewpoints. Dieser Drive ist ein 17 Meilen langer Rundweg an der Küste entlang, welcher aber nicht unter staatlicher sonder privater Leitung ist. Wir kommen so unter anderen an der Lone Cypress, eine einsame Cypresse auf einem Felsen vorbei. Die Monterey Zypresse war früher nur hier ansässig und wurde erst später weltweit angepflanzt. Danach geht es ins Hotel zurück. Kurz vorher ist aber plötzlich die Avenue gesperrt und von der Polizei abgeriegelt. Später im lokalen Fernsehprogramm erfahren wir dann von dem schockierenden Ereignis. Es gab eine Schießerei! Ein Mann zog eine Pistole und schoss los. Von der Polizei wurde dieser dann erschossen. Dies ist schon der vierte Todesfall durch Schießereien in Salinas – und das innerhalb von einer Woche. Zum Glück geht es morgen weiter.