Los geht es in den Joshua Nationalpark. Schon früh am Vormittag ist es sehr warm und die Sonne erwärmt die Luft weiter. Auf dem Weg zum Park kommen wir an einem riesigen Windpark vorbei mit Hunderten von Windrädern. Man erkennt, dass hier wohl verschiedene Windräder getestet werden, da es sich immer um Gruppen eines Typs handelt. Nach etwa einer Stunde erreichen wir den Parkeingang. Kurz hinter dem Eingang laufen wir schon bald den ersten Nature Trail nämlich Hidden Valley. Hier sehen wir schon viele der typischen Joshua Trees, nach denen der Park benannt ist. Das sind große Yuccapalmartige Pflanzen, die eher wie Bäume aussehen. Nach etwa einer Stunde sind wir verschwitzt wieder zurück am Auto. Auf dem Trail wurden verschiedene Pflanzen und Tiere, die hier leben beschrieben und gezeigt. Weiter geht es zum Baker Dam. Dort wurde um 1900 ein kleiner Damm errichtet um die Wasserversorgung für die umliegenden Goldminen zu sichern. Heute ist dieses Areal vor allem für die Tierwelt beliebt. Hier ist es richtig grün und es sind einige Vögel zu sehen. Dennoch scheint die Sonne unerbärmlich auf uns herab. Nachdem wir am Dam angekommen sind laufen wir nach kurzer Pause weiter an Joshua Bäume vorbei und kommen kurz vor dem Parkplatz noch an Petroglyphen vorbei. Es handelt sich um Felsenmalereien, bei denen man nicht ganz sicher ist, was sie bedeuten sollen.
Endlich erreichen wir wieder das Auto und können uns so etwas ausruhen. Aber es steht schon die nächste Tour an. Achim möchte unbedingt zu einer alten Windmühle und einer ehemaligen Miene. Diese diente in der Vergangenheit als Pumpe aber funktioniert heute nicht mehr. Anschließend kommen wir noch an einer alten Mine vorbei. Doch wo ist der Rückweg? Es gibt keinen gekennzeichneten Weg sondern nur kleine Trampelpfade, die jedoch hier in der Wüste kaum zu erkennen sind. Bis zum Auto sind es ungefähr 2 Meilen. Die ungefähre Richtung ist sehr schlecht zu schätzen und hier gibt es auch sehr viele Gefahren. Einige Menschen verdursten jedes Jahr oder verschwinden Spurlos. Was war dieses Geräusch hinter dem vertrockneten Busch? War es eine tödliche Klapperschlange die es hier zu Hauf gibt?
Zum Glück haben wir unser GPS Gerät dabei und wir kommen schnell an den Parkplatz zurück. Wir speichern beim Los laufen stets die Koordinaten des Parkplatzes, so finden wir immer einen Weg und wenn es sein muss eben Querfeldein.
Wir fahren etwas weiter und erreichen den Key View Point. Auf über 1500m Höhe kann man die umliegende Wüste erkennen, die teilweise unter dem Meeresspiegel liegt. Auch die San Andreas Verwerfung, eine Transformstörung an der die nordamerikanische Erdplatte an die pazifische Platte vorbei driftet. Man erkennt auch den Salton See, an dem wir gestern gefahren sind.
Weiter geht es Richtung Cholla Cactus Garden. Auf dem Weg dahin fällt, auf, dass sich schlagartig die Landschaft ändert. Die Joshua Trees verschwinden und es tauchen viele Kakteen auf. Hauptsächlich die Cholla Kakteen. Am Kaktus Garten gibt es einen Lehrpfad, der einem verschiedenes über diese Kakteen erklärt. So zum Beispiel, dass die Stachel sich sehr leicht in die Haut bohren und nur schwer und unter Schmerzen zu entfernen sind, da sie Widerhakenhaare haben. Alle Cholla Kakteenarten haben ein Holzskelett und mit Stachelbücheln besetzte Äste. Die Stachel der meisten Kakteen sind mit einer papierähnlichen Schicht umgeben, die das Sonnenlicht reflektiert und so die Pflanze vor dem Überhitzen schützt. Bei den im Cholla Cactus Garden anzutreffenden Teddy Bear Chollas ist dieses Merkmal besonders ausgeprägt. Die Cholla Kaktee wird bis zu 2 Meter hoch, hat einen dunklen Stamm und neue Triebe in hellen Farben. Obschon die Kakteen im Mai und Juni blühen und auch Früchte tragen vertrauen sie bei der Fortpflanzung auf abgefallene Äste. Diese können problemlos im Boden neue Wurzeln schlagen. So ist es allerdings üblich, dass eine lokale Population aus genetisch identischen Individuen besteht.
Nach einem anregenden Tag fahren wir zurück ins Hotel und genießen noch etwas das warme Wetter am Pool. Morgen geht es Richtung Las Vegas.