Heute ist in Norwegen Nationalfeiertag. Gefeiert wird die Verabschiedung von „Kongeriket Norges Grunnlov“ (Grundgesetz des Königreichs Norwegen) am 17. Mai 1814 in Eidsvoll. In quasi jeden Ort gibt es einen Umzug und die Einwohner laufen in Trachten umher. Schon als wir in Rjukan losfahren sehen wir viele in Trachten. Wir haben heute wieder eine relativ lange Strecke vor uns, da morgen eine besondere Wanderung auf uns wartet. Zunächst fahren wir einen Teil der gleichen Strecke von gestern, nur in anderer Richtung. Ab Røldal geht es Richtung Fjord und Meer. Auch heute schlängelt sich die Strasse an mehreren Seen entlang und wir sehen viele tolle Landschaften. Da nicht alle Arme des Fjordes mit Brücken überspannt sind, benutzen wir heute auch eine Fähre. Auch hier wird problemlos mit Kreditkarte bezahlt, wie eigentlich überall in Norwegen.
Nach ca. 6 Stunden Fahrt kommen wir in Jørpeland an. Wir beziehen unser Apartment und erfahren, dass in wenigen Minuten der offizielle Umzug zum Feiertag beginnt. Praktischer Weise gleich hinter wem Haus. Wir schnappen uns unsere Kamera und laufen zum Umzug.
Den Umzug muss man sich so vorstellen: Quasi jeder Verein und jede Schule des Ortes stellt eine Laufgruppe oder Fahrzeug und die Mitglieder zeigen was die können und/oder schwenken Fahnen. So sind z. B. die Judokas dabei und führen einiges vor oder die Motocrosser und Freestyle Motocrosser. Sie zeigen einige Sprünge und Fahren über Hindernisse. Auch eine ganze Reihe Oldtimer sind mit dabei. Der Umzug ist echt ein Spektakel für den ganzen Ort. Auch hier sieht man wieder die meisten in Trachten.
Nach dem Umzug gehen wir nach Hause und machen unser Abendessen. Darauf folgt unser obligatorische Abendspaziergang, der dieses Mal mit einem leckern Eis eingeläutet wird. Wir laufen zum Hafen und sehen einen tollpatschigen Schwan, der mit wilden Flügelschlagen und Beinschlagen versucht aus dem Wasser heraus zu Starten. Irgendwie will und will er nicht abheben. Es sieht urkomisch aus. Dann bricht er den Versuch ab und stellt die Flügel zu einer Drohgebärde auf und faucht ein paar Enten an.
Wir beobachten das Spektakel eine Weile. In dieser Zeit unternimmt der Schwan einen neuen Versuch. Wieder mit viel TamTam – aber ohne Erfolg. Er bleibt im Wasser und hebt nicht ab.
Da es langsam kühl wird, laufen wir zurück zur Wohnung und schauen uns den Wetterbericht für morgen an. Auch planen wir die nächsten Tage vor und suchen uns Unterkünfte für die nächsten zwei Übernachtungen. Dann geht es Schlafen.