Die erste große Wanderung – Kjerag – der Felsblock eingeklemmt zwischen den Felswänden

Heute heißt es früh aufstehen. Es geht hoch hinaus – wir wollen zu einer Felskugel, die zwischen den Wänden eines Fjordes klemmt. Der Haken? Der Weg dahin ist sehr anstrengend.
Der Kjerag zählt zu den eindrucksvollsten Wanderzielen am Lysefjord. Deshalb fahren wir heute nach dem Frühstück zeitig los und schlängeln uns die Serpentinen hinauf. Die Straße ist weitestgehend einspurig, dh. man muss bei Gegenverkehr entsprechende Haltebuchen nutzen. Heute morgen habe ich nahezu keinen Verkehr. Nur das ein oder andere Schaf liegt oder steht auf der Straße und macht auch beim heranfahren keine Anstalten beiseite zu gehen.
Am Parkplatz angekommen werden wir von einem Parkplatzguide angesprochen, ob wir wandern wollen. Als wir bejahen, meint er. Heute ist sei schlechter Tag es würde regnen und die Sicht sei schlecht und es wäre rutschig. (das haben wir auch schon bemerkt). Trotzdem wir wagen es. Zuerst dürfen wir aber 200NOK bezahlen, damit wir parken dürfen, ein ziemlich teuer Parkplatz … Es geht gleich richtig zur Sache: der Weg führt mit einer Kette zum festhalten den glatten Felsen hinauf und überall rauschen Wasserfälle über den Stein.
Nach dem ersten Steilstück geht es über einen Pfad, der mit Steinmännchen gekennzeichnet ist weiter. Oft muss man ganz schön suchen, da dank der tiefen Wolken sie Sicht nicht sehr weit ist. Es geht über mehrere Ketten gesicherte Bereiche runter in ein Tal, dem Storedalen. Hier ist kurz die Wolkendecke aufgebrochen. Wir sehen wo wir laufen. Gleich danach geht es wieder steil bergauf, Ketten helfen wieder. Es fängt wieder mehr an zu regnen. Nach weiterer Suche und Ketten kommen wir in der nähe des Kjeragbolten an. Nur wo ist er? Man sieht nichts. Nur Wolken. Wir nehmen das GPS zur Hilfe und finden den Einstieg für die letzten Meter. Dann ist er da. Der Fels klemmt wirklich zwischen den Wänden. Nur auf ihn steigen wollen wir heute nicht. Der Regen hat alles zu glitschig gemacht. Es wäre etwas gefährlich, auch wenn man heute nicht sieht wohin mal fallen würde. Es geht 1000m hinunter. Es gibt keine Sicherungen, warum auch, wer hier hoch kommt weiß in der Regel was er macht.

Nachdem wir uns etwas ausgeruht und genug Bilder mit weißen Hintergrund geschossen haben, geht es wieder zurück, mal mit mehr mal weniger Regen. Nach gut und 12,8km und 4:30h sind wir wieder beim Wohnmobil. Wir sind nass bis auf die Unterwäsche, aber wir haben es geschafft. Auf den letzten Metern hat der Regen noch einmal gezeigt, was er alles hat.
Zurück am Wohnmobil ziehen wir und um und essen zunächst eine Kleinigkeit. Dann geht es wieder zurück Richtung Lauvvik. Jetzt ist auf der Straße deutlich mehr los, aber man kommt dennoch gut voran. Da es direkt in Lauvvik keinen Campingplatz gibt und wir auf dem Parkplatz, den wir als Schlafplatz aufgesucht hatten nicht campen dürfen, fahren wir weiter nach Sandnes und stellen uns hier auf dem Campingplatz. Wir verteilen unsere nassen Sachen etwas, damit sie besser trocknen und machen uns etwas zum Abendessen.

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