Die erste Nacht im Wohnmobil ist rum und wir frühstücken erstmal, bevor wir uns auf den ersten Trail begeben. Vorab müssen wir aber noch auf dem Campingplatz einchecken, da gestern Abend der check-in schon zu war. Da dieser erst um 10:00 öffnet bauen wir unseren gekauften Grill erst einmal zusammen.
Es soll ein Trail werden, den wir 2013 abgebrochen hatten, da wir am Vortag eine ziemlich lange Wanderung hatten. Der Trail wird als sehr anstrengend und einer Dauer von 6-8 Stunden angegeben. Er hat eine Steigerung von 2.700 ft. Wir packen den Rucksack und machen uns fertig. Mit dem Shuttlebus fahren wir zum Startpunkt am Camp 4. Dann geht es los.
Die Sonne scheint schon und es geht zunächst mal relativ gemütlich los. Am Trail stehen Schilder mit hinweisen, dass man genug Wasser dabei haben soll und dass man sich in die Yosemite Wilderness begibt und entsprechend acht geben soll. Dann beginnt der Weg den Felsen hinauf zu steigen. Es kommen mehrere Serpentinen und der Untergrund wird schwerer zu laufen, da die Steine teilweise ziemlich rutschig sind. Dennoch kommen wir gut voran und kommen beim Columbia Rock an. Von hier hat man eine schöne Aussicht auf das Tal. Nach einer kurzen Pause laufen wir weiter zunächst wieder etwas flacher bevor die nächste Steigung ansteht. Nun kommt man zum Bassin in das der Wasserfall mündet – normalerweise! Da der Upper Yosemite ein saisonaler Wasserfall ist, der vom Schmelzwasser gespeist wird, ist es zur Zeit trocken. Man kann nur die Stelle sehen, an der er normalerweise den Berg hinabstürzt. Er zählt zu den größten des Landes. Daher wird der Bereich im Sommer auch gern Yosemite Wall genannt. Der Weg führt jetzt über viele Serpentinen hoch zur Kante, an der das Wasser hinabfällt. Jetzt wird es anstrengend. Die Sonne scheint und es ist warm und es geht steil bergauf. Wir kommen etwas ins schnaufen und trinken relativ viel. Aber auch diese Steigung überwinden wir und kommen oben an. Hier ist die Aussicht noch viel viel besser als unten und es hat sich definitiv gelohnt hier hoch zu kommen.
Nach einer ausgiebigen Pause machen wir uns auf den Rückweg. Es geht den gleichen Weg zurück, den wir hochgelaufen sind. Allerdings ergibt die andere Laufrichtung ganz neue Blickwinkel auf das Tal und die Umgebung.
Insgesamt 3:56h und 12.55km bei 1650 Höhenmeter später sind wir wieder am Startpunkt. Wir laufen weiter zur sog. Swinning Bridge und plantschen etwas im Merced River. Das Wasser ist gar nicht so kalt. Dann setzen wir und etwa an den Fluss und ruhen uns aus. Marcus Sehne ist wieder top einsetzbar, dafür hat er sich seinen linken kleinen Zeh etwas aufgerieben – da haben wir jetzt ein Auge drauf. Wir laufen noch zum General Store und kaufen Lagerfeuerholz und fahren dann mit dem Bus zurück zum Campground. Auf dem Weg zum General Store sehen wir ein paar Rehe am/im Fluss trinken. Am Campingplatz angekommen, bereiten unser Abendessen vor. Wir wollen Grillen! Also Kohle in den Grill und anzünden. Es klappt auch super gut und die Steaks schmecken lecker. Dazu machen wir noch gegrillte Zucchinischeiben und frittieren und Kartoffelscheiben in eine Aluschale auf dem Grill. Nach dem leckeren Essen nutzen wir die Glut noch im ein paar Marshmallows zu grillen und zu essen. Die warmen Schaumteile sind ein toller Abschluss für das Essen.
Nachdem wir gegessen haben bekommen wir mit, dass auf dem Nachbarstellplatz wohl eine komische Situation aufgekommen ist. Gestern Abend kam dort auch ein Wohnmobil an, welches aber heute sehr früh schon wieder weg war. Vorhin hat sich ein kleines Campmobil hingestellt. Jetzt kam das Wohnmobil wieder und zu viert wird jetzt (erst auf schlechtem Englisch, dann auch deutsch) diskutiert, wessen Stellplatz das jetzt ist. Die deutschen aus dem Wohnmobil konnten nicht verstehen, warum „ihr Campground“ belegt ist und die Schweizerinnen im Campmobil waren sich keiner Schuld bewusst, da ihnen der Platz zugewiesen wurde. Wir klinken uns ein und versuchen zu vermitteln, warum der Platz neu belegt wurde. Das Wohnmobil von gestern hatte vergessen heute Vormittag den Check in durchzuführen, so wurde der Platz neu vergeben. Da der Campground komplett voll ist gibt es eine unkonventionelle Lösung: das Wohnmobil ganz rein auf den Platz und das Campmobil davor – und alle sind glücklich. Wir unterhalten uns noch etwas mit den Nachbarn und gehen dann ins Wohnmobil duschen und spülen.
Danach planen wir noch den nächsten Tag und gehen dann müde schlafen.